Grosse Ehre für das Inselspital und die Universität Bern beim Deutschen Zukunftspreis: Prof. Dr. Andreas Raabe, ordentlicher Professor an der Universität Bern sowie Direktor und Chefarzt der Universitätsklinik für Neurochirurgie am Inselspital, wurde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit einer Urkunde geehrt und durch die Jury in den «Kreis der Besten» aufgenommen. Die Auszeichnung erhielt er zusammen mit zwei Wissenschaftlern der Carl Zeiss Meditec AG. Der Deutsche Zukunftspreis ist in Deutschland die höchste Anerkennung für Innovationen und ehrt herausragende technische, ingenieur- und naturwissenschaftliche Leistungen.
Prof. Dr. Andreas Raabe vom Inselspital und der Universität Bern wurde am 25. November vom Deutschen Bundespräsidenten beim Deutschen Zukunftspreis mit einer Urkunde geehrt. Gleichzeitig nahm ihn die Jury des Preises in den «Kreis der Besten» auf. Die Team-Auszeichnung erhielt er zusammen mit Dr. Michelangelo Masini und Frank Seitzinger von der Carl Zeiss Meditec AG. Der Deutsche Zukunftspreis zeichnet jährlich wissenschaftliche Leistungen aus, die zu anwendungsreifen Produkten führen und mithelfen, Arbeitsplätze zu schaffen. Er wird vom Bundespräsidenten an dessen Amtssitz im Schloss Bellevue überreicht und ist mit 250 000 Euro dotiert. Industrieverbände oder Forschungsorganisationen schlugen einer zehnköpfigen Jury Innovationen vor, die davon drei Projekte für die Endrunde auswählte. Nominiert wurden in diesem Jahr Team 1 (EUV-Lithographie / neues Licht für das digitale Zeitalter), Team 2 (Robotisches Visualisierungssystem / Effizienz für die Mikrochirurgie; mit Prof. Raabe) und Team 3 (Spritzbare Fassadendämmung mit Glass-Bubbles / nachhaltige, energieeffiziente Isolation von Gebäuden). Nach einer Präsentation ermittelte die Jury das Gewinnerteam, dem Bundespräsident Steinmeier den Deutschen Zukunftspreis überreichte.
Robotisches Visualisierungssystem für Effizienz in der Mikrochirurgie
Das Team mit Prof. Raabe hat das robotische Visualisierungssystem «ZEISS KINEVO 900» geschaffen, das die Bereiche Robotik, moderne Assistenzsysteme und Visualisierung vereint. Das System unterstützt chirurgische Eingriffe, indem es das Operationsfeld visualisiert und wichtige Informationen für die Entscheidungsfindung während einer Operation liefert. Die chirurgischen Fachkräfte können dabei ihre Hände permanent im Operationsfeld belassen und sich auf den Eingriff konzentrieren. «ZEISS KINEVO 900» leistet in der Wirbelsäulen- und Neurochirurgie einen wichtigen Beitrag. Es besteht aus über 100 Innovationen und 180 Patenten. Das Team kooperierte mit klinischen Partnern auf der ganzen Welt, um ein 3-in-1- System zu definieren und zu entwickeln, das mikroskopische, exoskopische und endoskopische Komponenten in sich vereint. Das System hat seit seiner Einführung im Frühjahr 2017 in über 100 Ländern die Zulassung erhalten. Es wird jährlich bei über 300 000 chirurgischen Eingriffen eingesetzt. «ZEISS KINEVO 900» läutete in der Mikrochirurgie ein neues Zeitalter ein, weil es mit Live-Diagnostik und Visualisierungen Unsichtbares sichtbar macht.
Grosse Ehre für die Universität Bern, das Inselspital und die Insel Gruppe
Prof. Raabe äusserte sich nach der Verleihung der Urkunde und der Aufnahme in den «Kreis der Besten» wie folgt: «Bereits die Nomination für den Deutschen Zukunftspreis war für uns eine grosse Ehre. Es macht uns glücklich und stolz, dass wir in den «Kreis der Besten» aufgenommen worden sind. Wir danken Frank-Walter Steinmeier und der Jury und gratulieren gleichzeitig dem Gewinnerteam für die herausragende Leistung. Ich danke meinen Kollegen Dr. Michelangelo Masini und Frank Seitzinger von der Carl Zeiss Meditec AG herzlich für die hervorragende Zusammenarbeit. Die Auszeichnung erachten wir als Verpflichtung, das Teamwork zwischen Medizin und Industrie weiter zu intensivieren». Der Direktionspräsident der Insel Gruppe, Dr. med. h.c. Uwe E. Jocham, freut sich über die herausragende Leistung: «Ich gratuliere Prof. Raabe von ganzem Herzen zur Aufnahmen in den «Kreis der Besten». Er hat mit seinem Team bewiesen, dass die Universitätsklinik für Neurochirurgie am Inselspital weltweit zu den Besten gehört. Ich bin sehr stolz, stellt doch die Auszeichnung eine grosse Ehre für die Universität Bern, das Inselspital und die gesamte Insel Gruppe mit ihren knapp 11 000 Mitarbeitenden dar. In unserer Vision haben wir definiert, dass wir zu den weltweit führenden Spitalgruppen für universitäre und integrierte Medizin gehören wollen. Prof. Raabe hat dies mit seinen Mitstreitern eindrücklich unter Beweis gestellt und einen enorm wichtigen Beitrag dazu geleistet».
Kurzbiografie Prof. Dr. Andreas Raabe
Prof. Raabe ist ordentlicher Professor der Universität Bern sowie Direktor und Chefarzt der Universitätsklinik für Neurochirurgie am Inselspital, Universitätsspital Bern. Seine Spezialgebiete sind mikrochirurgische Operationen im Gehirn und an der Wirbelsäule. Prof. Raabe ist Erfinder einer neuen kontinuierlichen Überwachungsmethode bei der Operation von Hirntumoren und hat die mikroskopintegrierte Videoangiographie bei der Operation von Aneurysmen und Gefässfehlbildungen in die Neurochirurgie eingeführt. Im Jahr 2019 erhielt er die «European Lecture» der Europäischen Gesellschaft für Neurochirurgie als Auszeichnung für diese Erfindungen und seinen fachlichen Werdegang.